Einleitung
Was ist Schönheit? Die Erklärungsversuche reichen wohl so weit wie die Existenz des Menschen selbst. Die Aktualität des Themas ist jedoch ungebrochen. Nicht nur die Kunst, Mode und Design widmen sich geradezu originär dem Schönen. Neben den zahlreichen klassischen philosophischen Theorien befassen sich vor allem auch die Naturwissenschaften mit der Erforschung der Schönheit. Gesichteranalyse, ästhetische Medizin und die Schönheitspsychologie sind nur einige wenige Beispiele. Im Rahmen all dieser analytischen Diskussionen um die Thematik kann es dabei sicherlich weniger das Ziel sein, einzelne schöne Erscheinungen zu beschreiben, als vielmehr das Schöne an sich, dessen Kern und Charakteristik herauszuarbeiten. Das fällt jedoch schwer. Eine einheitliche Schönheitsformel konnte bisher nicht gefunden werden. Denkbar ist, dass eine solch nüchterne Herangehensweise auch von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, da vielleicht gerade die Undefinierbarkeit den Zauber des Schönen ausmacht.
Im folgenden soll unter Heranziehung ausgewählter historischer und moderner naturwissenschaftlicher Beispiele und Erkenntnisse der Versuch gewagt werden, sich dem Mysterium der Schönheit auf interdisziplinäre Weise zu nähern. Den Prinzipien des goldenen Schnittes wird dabei eine zentrale Rolle zukommen.